Ein persönlicher Zugang zur Spiritualität ist ein Resilienzfaktor mit besonderer Tragweite: Er trägt uns.
Heilen heißt nicht reparieren, sondern heilen heißt erkennen, wer ich bin und wo ich bin.
Sinn und Sein – es ist ganz einfach
Meiner Überzeugung nach gibt es einen größeren Sinn, den wir nicht erfüllen können, denn er ist aus sich selbst heraus immer schon erfüllt. Wir sind Teil davon. Sich von ihm tragen zu lassen, verlangt nur ein bisschen Hingabe.
Diese Weise der Sinnsuche beschenkt uns mit dem, wozu sie uns auffordert:
Dasein. Geschehen lassen. Ganz sein. Bewusst sein. Gegenwart.
Wie geht das?
Indem wir immer wieder Kontakt zum Hier und Jetzt aufnehmen.
Indem wir beginnen, die Lebendigkeit des Lebens, das wir sind und dem wir angehören, in uns selbst wahrzunehmen.
Indem wir mehr und mehr Bewusstsein für den Atem entwickeln, für den inneren und den umgebenden Raum.
Indem wir die Stille entdecken und ab und zu in ihr zur Ruhe kommen.
Wenn Sie sich davon angezogen fühlen, mache ich Sie gerne mit Aspekten aus der Achtsamkeitspraxis vertraut, mit Meditation und Gewahrsein und entsprechenden Atem- und Körperübungen.
Unabhängig von einem solchen Entschluss sind Therapie und Coaching im besten Sinne ohnehin Bewusstseinsarbeit. Sie dienen dem Leben und wollen Leben gelingen lassen. Meiner Erfahrung nach wird dabei notwendig – und Not wendend – die spirituelle Dimension unseres Seins mit angesprochen. So wie Spiritualität wiederum ins tätige Leben führt.
So begehrenswert ist das Leben in sich selbst, dass man es um seiner selbst willen begehrt.
Sinn und Selbstliebe – auch das geht gut
Zwei Resilienzfaktoren, die für mich neben der alltagspraktischen auch eine spirituelle Dimension haben, sind unser Sinnerleben und die Selbstliebe. Wir brennen am schnellsten aus, wenn wir dauerhaft Tätigkeiten nachgehen, die wir als sinnwidrig empfinden. Und wir verlieren dort am meisten Energie, wo wir im Streit mit uns selbst liegen. Oft hängt beides eng zusammen: Wenn wir nicht die Entschlossenheit finden, das zu tun, worin wir persönlich Sinn sehen, verlieren wir an Selbstachtung. Wenn wir es umgekehrt schaffen, die Weichen in unserem Leben so zu stellen, dass das, was wir zutiefst als sinnvoll erfahren, genug Raum bekommt, gewinnen wir an Einverständnis mit uns selbst. Wir mögen uns lieber, wenn wir Sinnvolles tun. Wir sagen dann nicht nur Ja zu unseren Entscheidungen, sondern auch Ja zu uns selbst.
Wie sehr wir uns selbst mögen, wie einverstanden wir mit uns sind, wie viel Freude wir an uns haben, wie fürsorglich und liebevoll wir uns begegnen – all das ist nicht festgelegt, es ist flexibel. Wie jede Beziehung lässt sich die Beziehung zu uns selbst aktiv gestalten und pflegen, verbessern und vertiefen. Der Grad unserer Selbstliebe kann wachsen. Sinnerfüllung ist dabei Erde, Quellwasser und Sonnenlicht in einem.
Mit unserer Selbstliebe wächst zugleich unsere Liebesfähigkeit für andere und für das Leben als solches. Mit ihr kann sich auch unsere Spiritualität vertiefen. – Und umgekehrt. Eine Schaukelbewegung in Richtung Sein.